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Data Center Strategy Summit in Bad Homburg

The Vogel IT Akademie has invited me to speak about Sustainability & Data Centers at their annual summit. Transcript and presentation below. In addition I participated in a debate & panel discussion with Ulrike Ostler and Peter Radgen.

Max Schulze
Max Schulze
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Data Center Strategy Summit in Bad Homburg

Table of Contents

The Vogel IT Akademie has invited me to speak about Sustainability & Data Centers at their annual summit. Transcript and presentation below. In addition I participated in a debate & panel discussion with Ulrike Ostler and Peter Radgen.

Presentation

Speech (in German)

Nachhaltigkeit

Als wir mit der SDIA vor 3 Jahren angefangen haben, war das Wort „Nachhaltigkeit“ noch nicht in Mode und ich musste jede Präsentation mit einer Definition beginnen. Und heute? Beginne ich diese Präsentation wieder mit einer Definition, weil er so oft benutzt wird das er an Klarheit und Bedeutung verliert.

Denn eigentlich geht es nicht nur um die Nachhaltigkeit, sondern um die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft - also ein Entwicklung die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in Einklang bringt und die Welt für die nächste Generation so hinterlässt wie wir sie vorgefunden haben.

Das englische Original „Sustainable Development“ wurde 1987 von der Brundlandt Kommission definiert.

Dazu gehören übrigens auch die Sustainable Development Goals - die globalen Entwicklungsziele.

Was bedeutet das jetzt für uns alle? IT, Digitalwirtschaft, digitale Infrastruktur?

Das wir uns auch damit beschäftigen müssen wie wir unseren Sektor nachhaltig weiterentwickeln und gemeinsam einen Weg skizzieren wie wir „mehr digital“ haben können, ohne negative Umwelt- und Gesellschaftswirkung.

Eine Herausforderung: Es gibt keine Kennzahlen zu den negativen Auswirkung von Software und Digitalisierung.

Daher: Fängt es mit dem Messen an. Aber, wie misst man aber die Umweltwirkung von digitalen Produkten, von Fastly? Von einer Webseite? von einer Google Suche? Das geht!

Kommt mit auf eine kurze Reise...

Als ich vor 15 Jahren als mit der Software Entwicklung begonnen habe, sah die IT Welt noch so aus:

Eine Anwendung auf einem Server die von jemand benutzt wird

Der Server steht in einem Rechenzentrum und drumherum ist noch das Netzwerk gespannt

Dann kam alle 2-3 Jahren eine neue Abstraktionsschicht

Und die Anwendung bewegt sich immer weiter von der eigentlichen Infrastruktur weg

Erst Virtualisierung

Dann Containerisierung

und aktueller heißer Scheiß: Serverless
Ironisch das Serverless aber immer noch auf einem Server läuft

Und dann kam die komplette Abstraktion von IT Infrastruktur: Cloud Infrastruktur

Jetzt weiß ich nicht mal mehr in welchem Rechenzentrum ich wirklich unterwegs bin. Und die Illusion ist komplett: Ich kann unendlich viele Ressourcen für meine Software nutzen.

Und jetzt versuchen wir die physischen Auswirkungen - die Umweltwirkung der Anwendung zu messen?

Das geht nur dann wenn wir unser Modell, unsere Betrachtungsweise vereinfachen.

Also haben wir zuerst ein einfaches Modell definiert

Ich weiß das jeder ITler mir gleich eine Bierflasche an den Kopf wirft, aber kommt einen Moment mit mir mit.

Digitale Infrastruktur produziert Ressourcen.
Die nächste Schicht weißt bzw. stellt diese Ressourcen einer oder mehren Anwendungen zur Verfügung.
Die Anwendung verbraucht diese Ressourcen um ein Produkt oder einen Service für Nutzer bereitzustellen.

Das Modell lässt sich fast auf alles Anwenden - digitale Infrastruktur kann ein Smartphone oder Laptop sein, die Ressourcenzuweisung macht dann das Betriebssystem für die Anwendung(en) die gerade parallel laufen. Es kann aber auch ein Data Center mit 10 Servern sein, die virtualisiert sind.

Der Schlüssel in diesem Modell ist die Idee der digitalen Ressource

Denn Software existiert nicht im physischen Raum, sie kann also keine Umweltwirkung haben. Jedoch kann die Erschaffung der Ressourcen die die Software verbraucht sehr wohl eine Umweltwirkung haben.

Ein Computer tut am Ende nichts anderes als Rohstoffe und Strom in Rechenleistung, in digitale Ressourcen zu Wandeln (und Wärme dabei zu erzeugen).

Wenn ich also jeder Ressource eine Umweltwirkung zuweisen kann, und ich weiß wie viele Ressourcen eine Anwendung verbraucht

Dann wird es auf einmal viel einfacher zu Messen und zu Bestimmen wie viel Umweltwirkung sich in einer Software Anwendung verbirgt.

Und mit der Idee der digital Ressourcen kann über die gesamte Wertschöpfungskette Transparenz schaffen.

OK, messen können wir es, aber wie sieht nun der Pfad zur Nachhaltigen Entwicklung des Digitalsektors aus?

Klären wir zuerst mal die Verantwortungen. Wer ist eigentlich für die Umweltwirkung verantwortlich?

Der Nutzer ist für die sinnvolle Nutzung verantwortlich. Man sollte sein Auto auch nicht im Kreis fahren, selbst wenn es mit grünem Strom fährt.

Die Hersteller von Software, von digitalen Produkten sind dafür für verantwortlich die Ressourcenverbräuche und damit verbundene Umweltwirkung dem Nutzer gegenüber transparent zu machen und zu minimieren. Auch sollten digitale Ressourcen genutzt werden die mit einer minimalen Umweltwirkung erzeugt worden sind.

Bei der Zuweisung von Ressourcen sollte die Verschwendung von Ressourcen vermieden bzw. Leerlauf reduziert werden.

Und digitale Infrastruktur muss nachhaltige Ressourcen erzeugen und entsprechend transparent die Umweltwirkung pro Ressource kennzeichnen.

Mit klaren Verantwortungen lassen sich Strategien ableiten die mit Hilfe von Transparenz die Umweltwirkung reduzieren.

Als Nutzer kann ich mein Verhalten ändern wenn mir die Umweltwirkung meiner Nutzung angezeigt wird.

  • Umrechnung auf Geschäftsanwendung
  • Anwendung existiert und läuft: Weil es jemand benutzt

Als Entwickler oder interne IT Abteilung kann ich transparente Kennzahlen zur Umweltwirkung in Prozesse integrieren.

  • CI/CD Arbeitsabläufe
  • Kennzahlen damit alle Beteiligten Kennzahlen haben zu denen Grenzwerte bzw. Verbesserungsziele definiert werden können

Als Einkäufer/Verbraucher von digitalen Ressourcen kann ich von Lieferanten Umwelt-Kennzahlen einfordern

  • Mindestauslastung

Als Einkäufer von digitaler Infrastruktur: Hardware, Netzwerk, Rechenzentren kann ich Transparenz einfordern

Die Kennzahlen gibt es schon: Aus der Serie der Umweltmanagement-System -  EN15804 + A2 (2019)

  • Noch längere Liste, hier eine Auswahl der relevanten Indikatoren für einen Großteil der Produkte und Leistungen auf der digitalen Wertschöpfungskette.
  • Zusammenfassend: Treibhausgase, Stromverbrauch und Quelle, Wasserverbrauch- und belastung, und Elektroschrott

Und diese gilt es einzufordern für alle Produkte, ob es nun Fläche in einem Rechenzentrum ist oder ein Server von HPE

Nur wenn diese Informationen eingefordert werden können sie wiederrum für Kunden und Nutzer transparent gemacht werden und damit zu einer Differenzierung und Reduktion der Produkte führen

Einfacher wird es diese Strategien umzusetzen mit Kennzeichnungen, Standards und gemeinsamen Best Practice

  • Und diese entwickeln wir bei der SDIA
public speaking

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